Alles, was Sie wissen müssen

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um unser Angebot in Grund- und Mittelschule als auch von unserem Kinderhaus. Lernen Sie das Montessori-Konzept kennen, erfahren Sie Wissenswertes zu Anmeldung und Kosten und lassen Sie sich von unserem Angebot überzeugen! Sie haben Fragen?

Sprechen Sie uns an!

Antworten auf häufig gestellte Fragen

Generell sind unsere Einrichtungen für alle Kinder und Jugendlichen offen. Wir achten auf eine ausgewogene Mischung der Geschlechter und des Alters.

Ende Januar, Anfang Februar des Jahres findet unser Infotag statt. Hier haben Sie Gelegenheit unsere Räumlichkeiten, einige Pädagogen und Eltern kennenzulernen. In der Regel sind an diesem Tag auch Kinder und Jugendliche in den Klassenzimmern, die sie in ihrer Freiarbeit beobachten können. Sie erhalten vielerlei Infor­mationen sowie unsere Anmeldeunterlagen.

Sollten Sie Interesse an einem Kinderhaus- oder Schulplatz haben, reichen Sie die Anmeldeunterlagen in der Woche nach unserem Infotag ausgefüllt bei uns ein. Sie werden dann mit Ihrem Kind in unseren Aufnahmeprozess aufgenommen. Dieser besteht im Kinderhaus aus einem Schnuppertag und einem Elterngespräch bei Bedarf, in der Schule aus dem Schulspiel (in der Grundschule) bzw. der Probierschule (in der Mittelschule) und bei Bedarf einem Elterngespräch. Sollten wir Ihrem Kind einen Platz anbieten können, erhalten Sie von uns nach dem Aufnahmeprozess eine schriftliche Zusage.

Ein Quereinstieg in unser Kinderhaus oder in unsere Grund- und Mittelschule ist möglich, sofern in der gewünschten Gruppe bzw. Jahrgangsstufe ein Platz frei ist. Sollten wir Ihnen und Ihrem Kind gerade keinen Kinderhaus- oder Schulplatz anbieten können, nehmen wir Sie gern auf unsere Warteliste auf. Füllen Sie dazu bitte unser Anmeldeformular aus. Sobald wir einen Platz frei haben, nehmen wir mit Ihnen Kontakt auf. Da uns ein harmonisches Verhältnis der Jahrgangs- und Geschlechtermischung wichtig ist, kommt es nicht auf den Listenplatz an.

Wir sind als offene Ganztagsschule genehmigt. Das bedeutet, dass wir nach Schulschluss eine Betreuung bis 16.00 Uhr anbieten. Dazu kann das Kind aus interessanten Projektangeboten aus Kunst, Natur, Sprachen, Sport usw. auswählen, die es über das gesamte Schuljahr besucht. Grundschulkinder können fünf Tage pro Woche buchen, Mittelschul-Schüler vier.

Im Kinderhaus gibt es bei entsprechender Buchungszeit ein warmes Mittagessen für die Kinder, welches von mybioco geliefert wird. In den Schulen können sich die Kinder und Jugendlichen von Montag bis Donnerstag sowohl in der Mensa als auch im Schülercafé versorgen. Freitagmittags ist ein Mittagessen nur in der Mensa möglich.

Generell gilt auch für uns der Lehrplan von Grund- und Mittelschule in Bayern, jedoch sind wir nicht an die Vorgaben für die einzelnen Schuljahre gebunden. Dadurch können die Kinder und Jugendlichen individuell lernen, also in der Zeit, die sie brauchen, um den Stoff wirklich zu verstehen. In vielen Bereichen sind Montessori-Kinder weiter als es der Lehrplan vorsieht.

Montessori-Pädagogik ist von Grund auf eine Leistungspädagogik, in der sich Leistung immer auf den einzelnen Menschen bezieht. Sie muss stets in Verbindung mit dem jeweiligen Entwicklungsstand und im Zusammenhang mit dem Prozess der konkreten Arbeit gesehen werden. Ohne Druck und Wertung von außen fordern sich die Schülerinnen und Schüler, weil ihnen Freude bereitet, was sie tun, denn sie haben sich selbst für diese oder jene Aufgabe entschieden. Manche Kinder und Jugendliche sind schneller als geplant und benötigen dementsprechend mehr „Lernfutter“, anderen ist mehr Zeit einzuräumen.

Unsere Kinder und Jugendlichen werden darin begleitet, es selbst gut zu machen und sie erfahren, dass Fehler hilfreich und deshalb erlaubt und sogar willkommen sind. Eine wesentliche Grundlage ist die im Material steckende Fehlerkontrolle. In den höheren Jahrgangs­stufen setzt sich das damit fort, dass die Jugendlichen zuerst selbst kontrollieren, bevor der Lehrer die Arbeiten anschaut.

Die Kinder und Jugendlichen tragen selbst die Verantwortung für ihr Lernen. Dies ermöglicht vor allem die Freiarbeit. Sie stellt hohe Anforderungen an die Selbstständigkeit und Selbstorganisation. Eltern wiederum müssen bereit sein, diesen Lernprozess mitzutragen. Es ist für den sich ent­wickelnden Geist wichtig, dass Kinder und Jugendliche so lange bei der gleichen Aktivität bleiben oder sie wiederholen, bis ihr inneres Bedürfnis befriedigt ist. In der Freiarbeit wählen die Kinder und Jugendlichen aus der vorbereiteten Umgebung und in Absprache mit der Erzieherin bzw. dem Lehrer ihr Arbeitsmaterial und entscheiden sich frei, mit wem und wie lange sie damit arbeiten.

Der Mensch lebt nicht losgelöst von seiner Umgebung, sondern er ist Teil des Kosmos. Die Kosmische Erziehung umfasst interdisziplinär die Fachbereiche Geographie, Geologie, Biologie, Physik, Chemie und Astronomie. Aufgabe ist es, den Kindern und Jugendlichen bewusst zu machen, dass nicht isoliertes Einzelwissen genügt, sondern der Blick stets auf das Ganze und die Beziehungen der Dinge untereinander gerichtet werden muss. Bereits im Kinderhaus begegnen uns die Kinder mit ihrem „Wieso?“ und „Warum?“. Schon hier möchten sie Zusammenhänge verstehen und begreifen, weshalb wir auch hier altersgerechte Angebote machen: erste Experimente, Begegnungen in der Natur, Beschäftigung mit anderen Kulturen und Sprachen. Die wichtigsten Ziele der Kosmischen Erziehung in allen Altersstufen sind Achtung vor und Verantwortung für die Natur und die vom Menschen geschaffene Kultur.

Unsere Schule endet mit der 10. Klasse. Das bedeutet, dass wir nicht explizit auf Gymnasium oder Realschule vorbereiten. Prinzipiell ist jedoch ein Wechsel auf eine andere weiterführende Schule möglich (ggf. nach einem Probeunterricht oder einer Aufnahmeprüfung).

Unsere Pädagoginnen im Kinderhaus sind ausgebildete, staatlich geprüfte Kinderpflegerinnen oder Erzieherinnen, die alle zusätzlich eine Montessori-Ausbildung haben oder diese gerade absolvieren. Unsere Lehrer haben ein Lehrerexamen für Grundschule, Mittelschule, Realschule oder Gymnasium oder sie sind als Fachlehrer durch die Regierung genehmigt. Auch Sozialpädagogen arbeiten bei uns. Ebenso wie im Kindergarten haben auch unsere Mitarbeiter in der Schule zusätzlich eine Montessori-Ausbildung oder absolvieren diese gerade.

Unsere Schulen sind staatlich genehmigte (Ersatz-)Schulen. Eine staatliche Anerkennung als Ersatzschule wäre für uns möglich, jedoch verzichten wir hierauf ganz bewusst (wie die meisten Montessorischulen in Bayern), weil wir sonst

- die Stundentafel 1:1 umsetzen müssten, was mit der Freiarbeit kaum möglich ist

- den 45-Minuten-Takt einzuhalten hätten

- Notenzeugnisse ausgeben müssten

- den Nachweis des Erreichens der einzelnen Jahrgangsziele erbringen müssten. Dies ist in jahrgangsgemischten Lerngruppen fast gar nicht möglich und auch nicht erwünscht. Wir möchten, dass unsere Kinder und Jugendlichen individuell lernen können.

Unsere Einrichtungen werden auch durch das Engagement der Eltern mitgetragen. Für eine vertrauensvolle, gute Zusammenarbeit bieten Kinderhaus und Schulen an:

- regelmäßige Elterngespräche und Elternabende

- enge Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungsleitungen und dem Elternbeirat

- Hospitationen für die Eltern

- Elternforen

- Infoveranstaltungen

Außerdem findet wertvolle Arbeit in verschiedenen Gremien und als Elternbeirat statt. Da wir uns als eine Gemeinschaft verstehen und wir Sie mit Ihren vielfältigen Kenntnissen und Fähigkeiten gerne einbinden möchten, gibt es bei uns die sog. Elternstunden. Diese können durch ganz unterschiedliche Arbeiten geleistet werden, z. B. als Experten in einer Unterrichtssequenz, als Lesepaten, als Durchführende von einem bestimmten Projekt etc. Auch das gemeinsame Putzen einmal im Monat gehört dazu. Zu vergebende Elternjobs werden über die Jobbörse in unserem Intranet bekannt gegeben. Derzeit haben unsere Eltern pro Kinderhaus-/ Schuljahr 30 Stunden zu leisten.

In unseren Schulen vergeben wir keine Noten und auch keine Notenzeugnisse. Die Kinder und Jugendlichen erhalten individuell von den Lehrern Rückmeldungen zu ihren Arbeitsergebnissen. Mindestens halbjährlich schätzen sich die Jugendlichen umfangreich selbst ein und erhalten eine Fremdeinschätzung durch den Lehrer. Gemeinsam wird ein Feedbackgespräch geführt, woraus dann die Informationen zum Entwicklungs- und Lernprozess (IzEL) resultieren.

In der Grundschule werden zum Halbjahr in allen Jahrgangsstufen persönliche Briefe von den Lehrerinnen an die Kinder geschrieben. Diese enthalten kindgerecht die Mitteilungen über den individuellen Leistungsstand des Kindes. Zum Schuljahresende gibt es die ausgefüllten IzEL.

In den Stufen 5-7 der Mittelschule bilden die IzEL im Halbjahr die Grundlage für die Lernentwicklungsgespräche zwischen Kindern, Eltern und Lehrern. Zum Schuljahresende gibt es das ausgefüllte IzEL mit nach Hause. In den Stufen 8-10 gibt es zum Halbjahr und Schuljahresende jeweils ein IzEL, welches mit nach Hause genommen wird.

In der Grundschule wird mit zwei Jahrgängen in einer Klasse gearbeitet, derzeit 1/4 und 2/3. In der Mittelschule sind jeweils drei Jahrgänge in einer Klasse gemischt: 5-7 und 8-10. Kinder und Jugendliche lernen individuell in ihrem Tempo und nach ihrem Können.

Ab der dritten Klasse bieten wir Englisch als Fremdsprache an. Zu Beginn spielerisch, mit zunehmendem Alter mit höherer Anforderung. In der Mittelschule wird Englisch sowohl als Fachunterricht als auch als interdisziplinäres Fach eingesetzt. In der Mittelschule gibt es das Angebot, Französisch oder Spanisch in unterschiedlichen Niveaustufen zu lernen.

Die Große Arbeit mit ihrer Abschlusspräsentation ist der Montessori-Abschluss für unsere Jugendlichen. In der achten Klasse beschäftigen sich unsere Schülerinnen und Schüler über das erste Halbjahr hinweg mit einem selbstgewählten Thema. Dazu gehören neben der Erarbeitung der theoretischen Grundlagen bzw. von Spezialwissen das Herstellen eines Produktes sowie eine Präsentation vor einem öffentlichen Publikum. Die Themen sind so vielfältig wie unsere Jugendlichen: z. B. Bootsbau, Programmierung, Nähen eines Kleides, Zeichnen in einer speziellen Kunsttechnik.

An unserer Mittelschule erreichen die Achtklässler durch ihre Präsentation der Großen Arbeit ihren Montessori-Abschluss.

Das Zeugnis über den Erfolgreichen Abschluss der Mittelschule bestätigt in der Regel das Staatliche Schulamt auf unseren Antrag hin. Am Ende des neunten Schuljahrganges können die Jugendlichen an den Abschlussprüfungen zum Qualifizierenden Abschluss der Mittelschule teilnehmen. Diese Prüfungen finden an der staatlichen Mittelschule Lerchenfeld in Freising statt. Die Prüfungen in Deutsch, Englisch und Mathematik werden zentral vom Kultusministerium gestellt. Die Prüfungen in Soziales, Technik, Wirtschaft, Sport, Musik usw. werden in Absprache mit den Fachlehrern der Mittelschule Lerchenfeld von uns ausgearbeitet und gestellt.

Aus pädagogischen Gründen führen wir keinen speziellen M-Zweig. Prinzipiell sind bei uns das Bestehen des Qualis sowie die Teilnahme an der Englischprüfung Voraussetzung zur Aufnahme in die 10. Klasse. Die Prüfungen zur Mittleren Reife (Mittlerer Schulabschluss an der Mittelschule) werden von unseren Schülerinnen und Schülern an der staatlichen Paul-Gerhardt-Mittelschule Freising abgelegt. Auch hier werden die Aufgaben in Englisch, Deutsch und Mathematik zentral vom Kultusministerium gestellt. Alle anderen Prüfungsaufgaben stellt die Paul-Gerhardt-Mittelschule.

Uns ist eine Berufsvorbereitung sehr wichtig. Ab der 5. Jahrgangsstufe beginnen wir deswegen mit intensiveren Betriebsbesichtigungen und Praktika. Zu Beginn sind das einzelne Tage, mit den höheren Jahrgangsstufen nimmt die Länge der Praktika zu. Im 8. und 9. Schuljahrgang umfasst das Praktikum dann beispielsweise jeweils zweimal zwei Wochen im Schuljahr. Auch arbeiten wir eng mit verschiedenen Kooperationspartnern zusammen, die zur Information zu ihren Ausbildungsberufen oder zur Durchführung von praxisnahen Bewerbungstrainings zu uns ins Haus kommen.

Das Gehirn ist ein zeitlebens formbares Organ. Die Bedingungen, unter welchen ein Kind aufwächst, sind daher entscheidend für seine Entwicklung und seinen Werdegang. Hat es die Möglichkeit zur Eigenaktivität, ist Lernen also ein aktiver Vorgang, kann sich das Gehirn des Lernenden formen.

Wichtig für ein aktives Lernen ist dabei die sogenannte Vorbereitete Umgebung, welche zur Aktivität anregt. Montessori betonte in ihren Ausführungen stets das Vorhandensein von sensiblen Phasen, welche auch von der modernen Gehirnforschung bestätigt werden. Es sollte dementsprechend stets das Rechte zur rechten Zeit angeboten werden. Denn nach der sensiblen Phase ist etwas ungleich schwerer zu erlernen. Um die sensible Phase zu erkennen, ist der Erzieher bzw. Lehrer zum genauen Beobachten aufgefordert.

Kinder saugen vor allem in ihren ersten Lebensjahren alles in sich auf und lernen durch Nachahmung. Auch die Gehirnforschung bestätigt diese Beobachtung. Damit tragen die Erwachsenen eine enorme Verantwortung für die Gestaltung der Umwelt, in welcher die Kinder und Jugendlichen aufwachsen.

Wissen und Können wird durch die Synapsenstärken repräsentiert. Je häufiger eine Synapsenverbindung aktiviert wird, desto stärker wird sie. Dies geschieht durch Üben. Deswegen schreibt bereits Montessori der Wiederholung von Aufgaben eine wichtige Funktion in der Entwicklung des Kindes zu. Dazu hat das Kind bzw. der Jugendliche individuell in der Freiarbeit die Möglichkeit.