Naturarbeit
Anstoßen, erkennen und befreien • Die „Initiatorische Naturarbeit“
Im Spiegel der Natur …
Immer schon hat der Mensch, im Bewusstsein, dass er abhängig in der Natur und von der Natur lebt, in und von der Natur gelernt. Der Wandel von Wachsen, Reifen, Vergehen, von Abschied und Neubeginn, Harmonie und Feindseligkeit spielen sich in der Natur genauso ab wie im Inneren der Menschen. Im Kreislauf der Jahreszeiten erkennt sich der Mensch in seinem immer währenden Veränderungsprozess wieder.
… sich selbst auf der Spur
Wer sich im klaren und geschützten Rahmen der Natur stellt, lernt zu überleben und begegnet dort wie in einem Spiegel der eigenen inneren Natur mit ihren vielleicht noch unentdeckten Potenzialen und der Vielfalt an Möglichkeiten, das eigene Leben zu gestalten.
„Es gibt Zeiten im Leben, da ist es nötig, alles hinter sich zu lassen. Zeit hinauszugehen und alleine zu sein, mit der Natur und ihrem Wesen. Und an diesem einsamen Platz ist der Held oder die Heldin, der Suchende oder Pilger allein mit den Wesen der Natur. Und an diesem einsamen Ort geht der Mensch auf Innenschau, erhält wie ein Geschenk Antworten, Klarheit, eine Vision, die er mit zurücknimmt zu seiner Gemeinschaft, auf dass sie weiter bestehen kann und blüht und damit das Leben weitergeht.“ (Zitat von Steven Foster, „School of lost borders.“)
Wenn sie „flügge werden“ …
Der Auftrag an die Schule von heute geht mittlerweile weit über das Vermitteln von Lerninhalten und die Vorbereitung auf Abschlussprüfungen hinaus. Zu den Zielen der heutigen Bildungslandschaft zählt die Nachhaltigkeit, ein Ziel also, das über die Schul- und Ausbildungszeit hinausweist. Junge Menschen an der Schwelle zum Erwachsensein sollen befähigt werden, an der Gestaltung des Lebens verantwortlich mitzuwirken, d. h. Verantwortung zu übernehmen für sich selbst und für das Zusammenleben mit anderen Menschen, für das gesellschaftliche Miteinander und den weltweiten Lebensraum, also die Natur, der Grundlage unser aller Leben. Sie brauchen Unterstützung und Stärkung im Prozess des Erwachsen-Werdens.
… lassen wir sie fliegen
Mit der Naturarbeit werden die Jugendlichen in der Zeit des „Flügge-Werdens“ ermutigt, ihre ureigenen Antworten auf ihre existenziellen Fragen zu finden. „Wer bin ich? Was gibt meinem Leben Sinn? Was kann ich in die Gemeinschaft einbringen?“ Wir alle kennen solche oder ähnliche Fragen, die so alt sind wie die Menschheit. Gerade beim Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen stellen sie sich jedem Menschen. Die Antworten darauf können weder Eltern, noch Lehrer oder Freunde geben. Der Jugendliche wird die Antworten in sich selbst finden, indem er die Tür zu seinen entstehenden Träumen/Wünschen, seinen ihm gegebenen Qualitäten, sich entwickelnden Vorstellungen und seinen eigenen Ängsten öffnet, sich ihnen stellt und auf sie zugeht.
In unserer Schule wird dies seit 2009 mit verschiedenen pädagogischen Bausteinen der Naturarbeit von mehreren Tagen in allen Jahrgangsstufen verwirklicht und weiterentwickelt.
- Mit allen Sinnen im Wald, 1-2 Tage, 1.-4. Klasse
- Naturtage, 5 Tage, 5./6. Klasse
- Mädchen-Jungen-Tage, 5 Tage, 7. Klasse
- Wanderung in die vier Richtungen, 5 Tage, 8. Klasse
- walkAway, 6 Tage, 9./10. Klasse
- Naturtage Eltern, 2 Tage
- Naturtage Lehrer, 1 Tag
Auszug aus unserer Broschüre zum Thema "Naturarbeit": montessori_imagebrosch_012017_naturarbeit [771.29 kB]
